Richtlinien für die Wohnraumbelüftung

Eine richtige Lüftung ist heute lebensnotwendig und erfüllt zwei Aufgaben.

  1. Abtransport von Feuchtigkeit, Geruchsstoffen und schädlichem CO2
  2. Bereitstellung frischer, sauerstoffreicher Luft, die Voraussetzung für das menschliche Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit.

Spätestens mit der verbesserten Wärmedämmung und den dichteren Bauelementen kollidierte die Wärmeschutzverordnung mit der DIN 1946 E2 Raumlufttechnik.

Denn, waren früher bei der relativen Fugenundichtigkeit der Bauelemente noch Luftwechselraten von bis zu 2/h-1 an der Tagesordnung, so betragen diese heute in Neubauten oder Altbauten mit sanierten Fenstern nur noch 0,1 bis 0,3/h-1, wie Untersuchungen des Bundesgesundheitsamtes in Berlin ergaben. Bei der heute praktizierten Fensterlüftung werden wohl wieder ausreichende Luftwechselraten erreicht, aber durch ein gekipptes Fenster wird praktisch der Aufwand für die Wärmedämmung zunichte gemacht, wobei der Wärmeverlust für die Lüftung mit zunehmend besserer Wärmedämmung überproportional ansteigt.

So beträgt bei einem Luftwechsel von 1/h-1 der Lüftungswärmeverlust vom Gesamtwärmeverlust

Bei heute üblicher Dämmung 35 % und steigt bei der beabsichtigten Superdämmung auf 80 % an.

Für Energiespar-Fachleute stellt sich die Frage: Ist es nicht sinnvoller, zunächst die Lüftungswärmeverluste zu senken, bevor die Wärmedämmwerte weiter verbessert werden?

Schließlich gibt es zu einer guten Luftqualität genausowenig eine Alternative wie zu einer guten Dämmung und Energieeinsparung.

In der DIN 1946 T2 wurde ein Mindest-Außenluftstrom von 20 bis 60 m3/h festgelegt, wobei die notwendige Begrenzung des zulässigen CO2-Gehaltes eine wesentliche Rolle spielt.

Weitere Kriterien sind:

  • das Raumvolumen, das je Person zur Verfügung steht
  • die noch zulässige Geruchsintensität

Eine ständig gleichbleibend gute Luftqualität ist nur mit einem kontinuierlich arbeitenden Be- und Entlüftungs-System zu erreichen.